Schneckenstein

Geologie

Der Schneckenstein ist ein etwa 23 Meter hoher Felsen nahe der Siedlung Schneckenstein in Sachsen. Er liegt im Waldgebiet zwischen Klingenthal, Muldenberg und Tannenbergsthal im südöstlichen Vogtland.
Es handelt sich um einen Quarz-Topas-Brekzienfelsen. Das Eindringen eines größeren Granitplutons (Eibenstocker Granit) vor ca 320 Mio Jahren veränderte den vorliegenden paläozoischen Schiefer, der pneumatolytisch überprägt wurde. Dabei wurde der Schiefer durch Metasomatose zu Topas und Turmalin alteriert. Bei einer Eruption wurde das Gestein brekziiert, anschließend wurden die Schieferbruchstücke durch Quarz, Topas und Tonmineralien (meist Illit oder Kaolinit) verkittet. Nach der Teufe nimmt die Topasführung zu Gunsten von Turmalin ab. In geringeren Mengen treten auch Kassiterit und Sulfide auf.
Diese Art von Trümmerbrekzie ist neben zwei weiteren kleineren Vorkommen westlich des Felsens in Europa einmalig. Ein vergleichbares Gestein ist nur noch vom Mount Bischoff auf Tasmanien bekannt.

Mineralogie

Neben mehrere cm langen Quarz-xx (oft als wasserklarer Bergkristall) konnten sich in den Drusen der Brekzie auch die berühmten Topase bilden, dessen prismatische xx Längen von bis über 10 cm erreichten. Die größten gefundenen sollen bis zu 20 cm lang sein. Das Farbspektrum der Topase (meist gelb) reicht von von einem grünlichen Gelb (weingelb) über goldgelb zu bräunlichgelb. Selten ist eine blaue Färbung zu beobachten.

Nutzung des Topasvorkommens

1727 wurden die Topase am Schneckenstein von einem Tuchmacher entdeckt. Von 1734 bis 1800 erfolgte unter August dem Starken der Abbau der Topase für Schmuckzwecke durch die Zeche Königskrone. Der Fels wurde in dieser Zeit zu etwa 2/3 abgebaut.

Die Zinngrube Tannenbergsthal unterfuhr den Schneckenstein. Dabei konnte untertage die Ausdehnung des Körpers bestimmt werden. In etwa 80m unter der Erdoberfläche hat der Körper annähernd nierenförmige Gestalt bei einer durchschnittlichen Längenausdehnung von 110 m (WNW-OSO) und eine Breite von ca 35m (WSW-ONO). An der Erdoberfläche hat der Körper eine ovale Form. Der porphyrische Aufstiegsschlot und die Breckzie konnten bis zum Kontakt mit dem Granit in 450m Tiefe nachgewiesen werden.

Heute steht das Gelände rund um den Schneckenstein Naturschutzgebiet und das Sammeln ist bei Strafe verboten.

Mineralienbestandsliste Schneckenstein

Achat (Var.: Chalcedon), Baryt, Bergkristall (Var.: Quarz), Chalkosiderit, Clausthalit, Crandallit, Hämatit, Ilmenorutil (Var.: Rutil), Kaolinit, Kassiterit, Orthoklas, Pyrit, Quarz, Rauchquarz (Var.: Quarz), Schörl, Siderit, Skorodit, Sphalerit, Symplesit, Topas, Torbernit, Türkis, 'Turmalin-Supergruppe', Wavellit, 'Wolframit'