Teillagerstätte Zobes

Teillagerstätte Zobes

Die Geologie der Lagerstätte Zobes unterscheidet sich von der Bergens. Sie ist nicht an Granit gebunden, sondern befindet sich in einer als „Zobeshorizont“ bezeichneten Serie meta-sedimentärer Gesteine (paläozoische phyllitische Tonschiefer, phyllitische Schluffschiefer mit Quarziteinschaltungen, Alaun- und Kieselschiefer mit eingelagerten Kalksteinen sowie amphibolitischen Diabasen und Spilitgesteinen). Im Kontakthof des Bergener Granits (ca 2–3 km breit) wurden diese Gesteine kontaktmetamorph überprägt und es haben sich Skarne gebildet. Außerdem treten verschiedene magmatische Ganggesteine auf.
Während die Lage der tektonischen Störungen mit einen Streichen von SSW-NNO bis SW-NO den Ausprägungen des variszisch zu datierenden Falten- und Schuppenbaus entspricht, verlaufen viele tektonische Strukturen, denen die hydrothermale Gangmineralisation folgt, häufig etwa NW-SO.

Innerhalb des sedimentären „Zobeshorizonts“ kam es (aufgrund der veränderten chemischen Interaktionen) im Bereich des Kontakthofs zu Reicherzausfällungen von Uranerzen. Diese Gangmineralisation ist Resultat eines langdauernden und vielphasigen hydrothermalen Prozesses. Die ältesten uranführenden Gänge stellen die Quarz-Pechblende-Calcit-Gänge dar. In diesen wie untergeordnet in Quarzgängen mit Wismut-, Kobalt- und Nickelarseniden kommt neben der dominierenden Pechblende eine Vielzahl von sekundären Uranmineralen vor.

Nach der variszischen Gebirgsbildung wurden einige dieser Gänge weiter tektonisch-metasomatisch überprägt und andere uranführende Gangformationen entstanden, die neben korrodierten Relikten und Bruchstücken älterer Bildungen neugebildete umgelagerte Pechblende enthalten. Im Zusammenhang mit einer Mg-Metasomatose wurden so die dolomitischen Erzgänge gebildet.

Jedoch sind arsenidische Gänge in Zobes weiter verbreitet als die genannten Quarz-Pechblende-Karbonat-Gänge. Aufgrund der Überlagerung mit Uranerzen war die Gewinnung von Kobalt-Nickel-Erzen erschwert. Wirtschaftlich am bedeutendsten waren jedoch die jüngeren, durch Quarzmetasomatose entstandenen Quarz-Pechblende-Gänge mit Hämatit, die die überwiegende Menge des Uranerzes der Lagerstätte enthielten.

Außerdem treten in den Skarnhorizonten der Lagerstätte zum Teil interessante Gehalte an Scheelit (ein Wolframmineral) auf. Nach Einstellung der Urangewinnung wurde die Lagerstätte daher auch auf Wolfram erkundet. Die Vererzung war aber nicht abbauwürdig.

Die Vielphasigkeit der Mineralisation bedingt die Verwischung der Zonalität der Verbreitung der einzelnen Mineralien. Lediglich zu erkennen ist eine Zonalität der Gangarten: Quarz nimmt mit der Tiefe und der Nähe zum Granitkontakt zu, Carbonate und Baryt dominiert auf den oberen Sohlen und in den Flankenbereichen der Gänge.

Insgesamt wurden für die Lagerstätte Zobes ca 200 Erzgänge auf einer Breite von 4 km ermittelt. An der Tagoberfläche erstreckten sich die Uranvererzung im Zentralteil auf ca 800 bis 1000 m Länge, die Hauptvererzung lag zwischen 200 m und 650 m Teufe.

Mineralienbestandsliste Zobes

Amethyst (Var.: Quarz), Andradit, Arsenopyrit, Autunit, Azurit, Baryt, Bergenit, Bergkristall (Var.: Quarz), Billietit, Calcit, Chalkopyrit, Chalkosin, Chloanthit (Var.: Nickelskutterudit), Cuprit, Deliensit, Eisenkiesel (Var.: Quarz), Erythrin, Eulytin, Fluorit, Galenit, Gips, 'Granat-Supergruppe', Hämatit, Kasolit, Kupfer, 'Limonit', Magnetit, Malachit, Markasit, Milchquarz (Var.: Quarz), Morion (Var.: Quarz), Nickelin, Pechblende (Var.: Uraninit), Pyrit, Quarz, Rammelsbergit, Rauchquarz (Var.: Quarz), Scheelit, Schwefel, Skutterudit, Torbernit, Uraninit, Uranocircit, Uranophan, Wismut, 'Wollastonit', Zeunerit