Bergbau am Hohen Forst

QUELLEN

Vorbemerkung zur Verwendung der angeführten Quellen unter diesem Link

1. Wikipedia – Hartmannsdorf bei Kirchberg
https://de.wikipedia.org/wiki/Hartmannsdorf_bei_Kirchberg

2. Wikipedia – Fürstenberg (Hoher Forst)
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstenberg_(Hoher_Forst)

3. https://glueckauf-hartmannsdorf.de/bergbau

4. Mineralienatlas - Hartmannsdorf
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Deutschland/Sachsen/Zwickau%2C%20Landkreis/Hartmannsdorf

Bergbau und Geschichte

Hartmannsdorf hat eine sehr lange Bergbautradition. Am Hohen Forst im Hartmannsdorfer Forst ist eine Wiege des Bergbaus im Schneeberger Revier. Somit hat Hartmannsdorf einige der ältesten Zeugnisse des Erzbergbaus im Westerzgebirge.

1310 waren Kupfer- und Silbererze gefunden worden. 1316 wurde der Ort Hartmannsdorf dann erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort Kirchberg, zu dem die Hartmannsdorfer Feldkapelle gehörte, wurde bereits um 1318 als selbständige Kirchgemeinde, was einen gewissen Wohlstand voraussetzt und damit die Bedeutung des Bergbaus unterstreicht.

Ab 1420 wurde Eisenerz im Ort abgebaut, zu dessen Weiterverarbeitung 1460 eine Hammerschmiede errichtet wurde, seit 1540 mit Wasserkraft angetrieben. In einer Phase des Niedergangs wurde die Anlage um 1600 in eine Papiermühle umgewandelt.

Die Hochphase des Erzbergbaus in Hartmannsdorf lag erst im 17. Jahrhundert. Im Jahr 1659 wurde erneut ein Hammerwerk gebaut („Wolfsthaler Hammer“). Die Anlage wurde noch 1748 als Schar- und Zainhammer betrieben. Im Jahr 1783 wird ein Johann Gottlieb Viehweg als Besitzer genannt, dessen Familie auch der Hammer in Aue gehörte.

Der Fürstenberg

Der Fürstenberg war zunächst eine Turmhügelburg im Hohen Forst (oder Hartmannsdorfer Forst) bei Kirchberg in Sachsen, 1316 erstmals urkundlich erwähnt. Damals verlieh Markgraf von Meißen Friedrich I. dem Rat und den Bürgern der Stadt Zwickau Bürgerlehen beiderseits eines ihm gehörenden, bei der Burg gelegenen fündig gewordenen Bergwerks „zcu Vurstemberg“ verlieh.
Der hölzerne Turm der Burg befand sich etwa 30 m nordöstlich des Bergwerkareals. Er war von einem nahezu kreisförmigen Graben und einem Wall umgeben. Der Turmhügel im Inneren hat einen Durchmesser von rund 22 m. Insgesamt nimmt die Burg einen etwa rechteckigen, 100x90 m großen Platz über dem nördlichen Teil des Erzgangs ein.

Die Bergwerke am Hohen Forst

Von den Gruben am Hohen Forst zeugen heute eine Vielzahl von Pingen, die in einem ca 500 m langen Pingenzug in Nord-Süd-Rrichtung auf dem Hauptgang liegen. Die Namen der Gruben sind jedoch nicht überliefert. Nachdem an der Fundgrube seit 1316 Erz abgebaut wurde, begann in der Umgebung eine rege Schurftätigkeit. Die Arbeiter, die das Bergwerk betrieben, gründeten Anfang des 14. Jhdts im Hohen Forst eine kleine Siedlung südwestlich der Turmhügelburg.

Im Mai 1317 einigten sich die Vögte von Weida, Gera und Plauen mit dem Markgraf: Gegen die militärische Unterstützung des Markgrafen wurden die Vögte mit einer Hufe des Bergwerkgeländes auf dem Hohen Forst belehnt. Seither taucht der Hohe Forst immer wieder in Urkunden auf. Da es aber neben der Burg nur eine kleine Bergarbeitersiedlung gab, ist es fraglich, von einer Berg“stadt“ auszugehen.

Die Betriebszeit des Bergwerkgebietes scheint jedoch sehr kurz gewesen zu sein. Als 1355 am Hohen Forst die neuen Bergmeister Hans Bach und Albrecht Lazan eingesetzt wurden, war das Bergwerk offenbar schon nicht mehr fündig, denn den beiden wurde für etwaige Silberlieferungen im Gegensatz zur üblichen Regelung der volle Einkaufpreis für das Silber zugestanden. Doch nach und nach wurde die Siedlung verlassen, als die gewinnbaren Erze abgebaut waren.

Neue Bergbauversuche im 15. und 16. Jahrhundert

Erst als der Bergbau am Schneeberg fündig wurde, richtete sich das Augenmerk auch wieder auf den Hohen Forst. Im Jahr 1472 wurden die Halden an den Kanzler der Landesherren, Johannes Scheibe, verliehen, vermutlich um sie noch einmal durchzukutten. Dagegen wurden die Gruben im März 1473 an den Zwickauer Ratsherren Martin Röser verliehen. Der als Gewerke beteiligte Nürnberger Rotschmied Staude verpflichtete sich, die Grubenbaue zu sümpfen.
Nachdem dies geschehen war, wurde festgestellt, dass der Gang bis in eine Tiefe von 135 m ausgeerzt war. Daraufhin wurde der Bergbau Anfang 1476 wieder eingestellt.
Anfang des 16. Jhdts nutzte man die Schlackenhalden als Zuschlagsstoff für die Silberverhüttung in Schneeberg.

Bergbau seit dem 18. Jahrhundert

Erst Ende des 18. Jhdts fand ein erneuter Bergbauversuch statt. Am nördlichen Ende des Grubenfeldes wurde der Martin-Römer-Erbstollen verliehen und 269 m Strecken aufgewältigt.
Als er 1816 erneut verliehen wurde, bezeichnete man ihn nun als Neuer Martin-Römer-Stolln. 1819 wurden die Aufwältigungsarbeiten eingestellt.

Am südwestlichen Ende des Grubenfeldes wurde 1795 der Tiefe Martin-Römer-Stollen verliehen. Bei Einstellung der Arbeiten 1815 waren 304 m auf dem Stollen und 419 m auf dem Gang aufgewältigt.

Im Zusammenhang mit den Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches und seiner Kriegsvorbereitungen wurden 1935 Untersuchungsarbeiten auf Wolfram im Gebiet des Hohen Forstes durch die Deutsche Bodenforschungsanstalt durchgeführt. Seit 1944 wurde dann unter Einsatz britischer Kriegsgefangener ein Stollen aufgewältigt, der darum den Beinamen Engländerstollen trägt. Die Arbeiten wurden zum Kriegsende eingestellt.

Grubenfelder und Mineralien-Bestandsliste

Grubenfelder bei Hartmannsdorf
> Grubenfeld Martin Römer mit
>> Engländerstolln
>> Martin Römer Stollen
>> Schurf 1

> Kleiner Hirschenstein


Bestandsliste
Pyrargyrit, Quarz, Schörl, Sphalerit, 'Tetraedrit-Gruppe', 'Turmalin-Supergruppe', 'Wolframit'